Zu Beginn der Sportstunden wurden die Schüler*innen vom Referenten Roland Blanke in die Grundlagen des Rollstuhlfahrens eingewiesen. Anschließend lernten sie spielerisch mit diesem neuen Sportgerät umzugehen: Vorwärtsfahren, halbe Drehung, ganze Drehung, Kurven fahren, die Richtung ändern und rückwärtsfahren mussten erlernt werden. Das gelang sehr schnell. Nachdem die Schüler*innen bereits erste Fahrerfahrungen gesammelt hatten, kam der Ball ins Spiel. Zunächst musste ein Gefühl entwickelt werden, wie es ist, im Sitzen zu werfen und den Ball zu prellen, wenn man fährt. Auch diese Herausforderungen bewältigten die Schüler*innen, sodass sie ein abschließendes Rollstuhlbasketballspiel austragen konnten.
„Rollstuhlfahren war ein Erlebnis“, sagte Isabell (Klasse 6b) und Tamina bestätigte: „Es war schwerer, als es aussah“. Leonie (ebenfalls 6b) äußerte, dass Rollstuhlfahren mit ihren kurzen Armen herausfordernd gewesen sei, doch mache es Spaß. Zu Bedenken gibt sie aber, dass es im Alltag nervig sein muss, die ganzen Treppen und andere Hindernisse zu überwinden. Sie wünscht sich, dass es zukünftig weniger Hindernisse für Rollstuhlfahrer gibt – und dass das Rollstuhlbasketball einmal wieder zur Schule kommt.
Bereits seit 2010 führt der BBS die Initiative „Behindertensport macht Schule“ durch. Dabei haben bisher 17 000 Schüler*innen an 200 Schulen teilgenommen. „Der BBS hat zum Ziel, Schüler*innen die vielfältigen Sportmöglichkeiten von Menschen mit einer Behinderung näherzubringen. Durch den gemeinsamen Sport soll auch auf die Lebenssituation behinderter Menschen hingewiesen werden und gegenseitiges Verständnis gefördert werden“, teilte Daniel Merkel, Mitarbeiter beim BBS, auf Nachfrage mit. „Behindertensport macht Schule“ spricht sportliche Bewegung, soziale Kompetenz, koordinative Fähigkeiten und Kreativität an.
Großer Dank gebührt Arnulf Meffle, Sportlehrer der Realschule Ichenheim, der den Schüler*innen diese Möglichkeit, im Bereich der Leitperspektive Toleranz und Vielfalt praktische Erfahrungen zu sammeln, eröffnete.